awillbu1  Kleiner Reiftäubling, Roter Samttäubling                                 ESSBAR! 

RUSSULA MELZERI

 

 

 

 

 

Bild oben 1 von links: Klaus-Peter Blum (Schauenburg) ©        Fotos oben 2+3 von links: Gerhard Koller ©

Eigenschaften, Erkennungsmerkmale, Besonderheiten, (Gattungen):

Geruch:

Etwas fruchtig, nach frischem Obst.

Geschmack:

Mild, angenehm.

Hut:

2-5 (6) cm Ø, ziegelrot, karminrot, bisweilen mit etwas violettfarbenem Ton, sonst bereift. Oberfläche etwas uneben, feinsamtig, aufgerissen, matt, Rand leicht gerieft bis glatt.

Fleisch:

Weiß, kein eindeutiges gilben, brüchig.

Stiel:

4-6 (8) cm lang, 1-2 (2,5) cm Ø breit, weiß, bereift, fragil, längsaderig, alt markig hohl.

Lamellen:

Weiß, später etwas gelblich, breit, weit auseinander stehend, angewachsen, fast frei wirkend, nicht gegabelt, Querverbindungen am Grund, Schneiden +/- heller.

Sporenpulverfarbe:

Hellocker (7-8,5 x 5,7-7,5 µm, mit isoliert stumpfen Warzen bedeckt, teils mit kurzen Verbindungen oder mit sehr kurzen Graten, Hymenialzystiden 42-76 x 8-13 µm, Hutdeckschicht mit ca. 3,5-7 µm breiten Haaren. Pileozystiden kurzgliederig septiert).

Vorkommen:

Mischwald, häufig in Buchen- und Eichenwäldern, gern sauren Boden, wärmeliebend, Symbiosepilz, Sommer bis Herbst, sehr selten, RL Schweiz (EN = stark gefährdet), RL3 Deutschland (gefährdet).

Gattung:

Täublinge (Sektion CHAMAELEONTINAE).

Verwechslungsgefahr:

Birkenspeitäubling, Buchenspeitäubling, Grauender Speitäubling.

Chemische Reaktionen:

Eisen (II)-sulfat (FeSO4) hell-braunrot, Guajak blaugrün, Phenol weinbraun.

Kommentar:

Die Unterscheidung der einzelnen Täublingsarten ist makroskopisch sehr schwierig. Man bedenke aber für Speisepilzsammler folgendes Merkmal-Spektrum:

Bei vielen Anfängern herrscht bei Täublingen immer etwas Angst und Unkenntnis!
Es gibt eine einfache Regel. 
Scharfe, bittere und andere
nicht mild schmeckende Täublinge sind ungenießbar bis giftig!
Alle mild schmeckenden Täublinge sind essbar (ob die gut schmecken, ist eine andere Sache).
Also muss der Täubling probiert werden. Aber woran erkenne ich einen Täubling!
Eine Verwechselung mit einem Knollenblätterpilz hätte schlimme Folgen.
Notwendig ist immer, den ganzen Pilz zu beurteilen. Die Stielbasis ist ein notwendiges Merkmal.

Darum Pilze nicht einfach abschneiden, sondern auf eventuelle Knollen in der Stielbasis achten.

Täublinge sind Sprödblättler, sie sind in allem meist sehr brüchig. Das kommt durch kuglige Zellen. Man könnte es mit Styropor vergleichen. Die Lamellen splittern/brechen bei vielen Täublingen. Es gibt leider einige Ausnahmen. Der Frauentäubling ist der Bekannteste mit superelastischen Lamellen. Aber hier ein Bild mit brüchigen Lamellen.
                            https://www.123pilze.de/000Forum/attachment.php?aid=3418   
Die Stiele sind überwiegend sehr fest und brechen wie
Apfelstücke!
                            https://www.123pilze.de/000Forum/attachment.php?aid=3449   
Bei madigen und gammeligen Pilzen ist die Brüchigkeit nicht ganz so auffällig.
Stiele, die splittern, elastisch sind oder Fasern haben, gehören niemals zu einem Täubling.

Täublinge bestehen aus einem Hut, Lamellen und einem mehr oder weniger zylindrischen Stiel. Mehr ist nicht!
Wenn man einen Ring, Manschette, Schuppen, einen Schleier, eine Knolle, Velumreste, Milch oder noch anderes entdeckt, dann ist es
niemals ein Täubling.
Die Sporenpulverfarbe ist weiß, beige, ocker oder gelb. Andere Farben gibt es nicht!
Die Hutfarbe kann alle Farbtöne der Farbpalette haben. Die Hutfarbe ist für die Bestimmung als Täubling (Gattung) größtenteils uninteressant.
Wie probiert man einen Täubling?
Es werden nur frische, gesunde Täublinge probiert: ohne Zersetzungserscheinungen, ohne Fremdschimmel, ohne Maden, ohne Schneckenschleim.
Ich selbst ziehe ein Stück Huthaut ab, breche ein kleines Stück vom Hut heraus (mit Lamellen) und mache den Geschmackstest. Bei einigen Arten ist sofort ein z. B. extrem scharfer Geschmack wahrnehmbar. Andere Täublinge benötigen etwas Zeit, um ihren Geschmack zu entfalten, bis etwa „SCHÄRFE“ eintritt. Aber immer gilt, nichts herunterschlucken, sondern wieder ausspucken.

Autor zu diesem Thema und den Bildern: Uwe Hückstedt ©

Kommentar:

Wie alle Reiftäublinge, ein ausgezeichneter Speisepilz.

Relativer Speisewert:

123pilze: Relative Wertigkeit 1.

Wiki-Link:

https://de.wikipedia.org/wiki/Roter_Samt-T%C3%A4ubling

Priorität:

2

 

   Weitere Bestimmungshilfen und Informationen hier:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   Letzte Aktualisierung dieser Seite: Dienstag, 25. März 2025 - 13:15:08 Uhr

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