Grüner
Schmarotzer Pustelpilz, Grüner Steinreizker (Pilz auf Pilz - Schimmel = Sekundärer Pilzbefall) UNGENIESSBAR!
HYPOMYCES
VIRIDIS (SYN. PECKIELLA VIRIDIS, BYSSONECTRIA VIRIDIS, HYPOMYCES LUTEOVIRENS,
SPHAERIA VIRIDIS)
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Eigenschaften,
Erkennungsmerkmale, Besonderheiten, (Gattungen): |
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Geruch: |
Neutral. |
Geschmack: |
Pilzschicht selbst unbedeutend. Jedoch bekommen die infizierten Pilze
einen ungewöhnlichen Geschmack, ähnlich wie Seelachs. |
Fruchtkörper: |
2-10 (15) cm Ø, grünlicher oder gelblicher filziger Überzug, meistens
an Milchlingen und Täublingen, seltener an anderen Pilzarten wie an Perlpilzen.
Zwischen Fruchtschicht und Lamellen bildet sich ein weißes, wattiges Myzelium
mit grünlich-gelber Oberfläche. Das Peridium ist hellbraun, am Scheitel etwas
dunkler. Die Fleischfestigkeit bleibt beim betroffenen Pilz meist erhalten. |
Fleisch: |
0,2-0,3 mm
dick, olivgelb, grüngelb. Der Grüne
Steinreizker reduziert oder stoppt bei Milchlingen dessen Milchproduktion. |
Sporenpulverfarbe: |
Hell, weißlich-transparent (30-36 x 5-6 µm, spindelförmig, einreihig, Schläuche
155 x 7-8 µm, achtsporig, zylindrisch). |
Vorkommen: |
Auf Pilzarten wie Milchlinge, Täublinge, selten an Perlpilze,
parasitär, Frühjahr bis Spätherbst. |
Gattung: |
HYPOMYCES, Schimmelpilzähnlich, Schmarotzerpustelpilze, Steinreizker (Krustenkugelpilzverwandte). |
Verwechslungsgefahr: |
Weißer
Schmarotzer, Tauber
Reizker, Pustelpilz oder diverse Schimmelpilzarten
wie Grüner
Schimmelpilz. |
Vergleich: |
Grüner Schmarotzerpustelpilz = Oberfläche relativ weich und filzig,
grün bis grüngelb. Pilz hart. Tauber Reizker = Oberfläche hart, lässt den Pilz sehr hart werden, weiß bis
ockerlich, mit leicht rötlichem Einschlag. Weißer
Schmarotzer Pustelpilz = Oberfläche hart, weiß, nur alt
etwas gelblich, überwiegend an Röhrlingen. |
Ähnliche Arten: |
Oranger Steinreizker (HYPOMYCES
LACTIFLUORUM) der in Amerika vorkommt oder der Rötlichgelbe Schmarotzerpustelpilz (HYPOMYCES OCHRACEUS) sind ähnliche Steinreizker-Arten und kommen in Mitteleuropa nur
sporadisch vor. |
Chemische Reaktionen: |
Mit Kaliumhydroxid (= Ätzkali, kaustisches Kali), chemische Formel KOH, gelb verfärbend. |
Besonderheit: |
Der Peckiellaviridis befällt verschiedene Pilzarten und behindert deren
Wachstum und Sporenreife. Dadurch verändert er rigoros dessen Aussehen. Wird
ein essbarer Pilz von einem Steinreizker befallen, so ist er weiterhin
essbar. Der Steinreizker entwickelt keine Giftstoffe in den Pilz. |
Kommentar: |
Ein Verspeisen von weiß oder grün überzogenen Pilzen würden wir nicht
empfehlen, weil es ein giftiger Schimmelpilz sein kann. Im Übrigen verursacht
er eine Bitterkeit des Hauptpilzes. Die Gattung umfasst weltweit über 53
Arten. |
Bemerkung: |
Außerhalb
Europas kommt noch der Orange Steinreizker = HYPOMYCES
LACTIFLUORUM oder der Rosafarbener
Schmarotzer-Pustelpilz = HYPOMYCES ROSELLUS vor. Dieser befällt meist
ungenießbare Milchlinge; deren Schärfe geht dadurch verloren und sie können
als Marktpilze verwendet werden. Ähnliches Aussehen, aber außergewöhnlich
selten in Europa wäre, der Lamellengoldschimmel
(HYPOMYCES SPADICEUS) = STARK GIFTIG). |
Wiki-Link: |
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Priorität: |
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Bild oben 1 von links: Dieter Wächter (Thiersheim) © Bilder oben 2+3 von links: Ursula Roth
(StudioOrsaRossa) ©
Außerhalb
Europas kommt noch der Oranger Steinreizker = HYPOMYCES
LACTIFLUORUM (links) oder
der Rosafarbener
Schmarotzer-Pustelpilz = HYPOMYCES ROSELLUS (mitte) vor.
Dieser befällt größtenteils ungenießbare Milchlinge;
deren Schärfe geht dadurch verloren und sie können als Marktpilze verwendet
werden.
Sehr selten wäre der in Europa vorkommende
Lamellengoldschimmel = HYPOMYCES SPADICEUS (rechts). Dieser ist GIFTIG!
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Foto oben 1+2 von
links: Sava Krstic (sava) (mushroomobserver.org) Foto
oben 3 von links:
Irene Andersson
(irenea) (mushroomobserver.org)
Weitere Bestimmungshilfen und Informationen
hier:
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Letzte Aktualisierung dieser Seite: Samstag, 15. März 2025 - 17:59:09 Uhr